
Ob beim Hausbau oder der Renovierung – der richtige Boden verleiht jedem Raum das gewisse Etwas. Die Auswahl ist groß: Von echtem Holz über modernen Vinylboden bis hin zu PVC oder Teppich stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Aktuell zeichnen sich jedoch zwei Favoriten besonders ab: Der klassische Holzboden – etwa als Landhausdiele oder im eleganten Fischgrätmuster – und sein robuster, pflegeleichter Gegenspieler, der Vinylboden aus Kunststoff.
Beide Bodenarten haben ihre Vor- und Nachteile. Doch eine Frage stellt sich in jedem Fall: Selbst verlegen oder doch lieber vom Profi? Mit etwas Vorbereitung und handwerklichem Geschick lässt sich ein Boden auch selbst verlegen – und dabei Kosten sparen. In diesem Blogartikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, worauf es dabei ankommt.


1. VERLEGEARTEN: SCHWIMMEND ODER VERKLEBT?
Es gibt zwei Hauptmethoden, einen Boden zu verlegen: die schwimmende Verlegung und die vollflächige Verklebung.
- Schwimmende Verlegung: Hierbei werden die Dielen mittels Klick-System miteinander verbunden, ohne sie am Untergrund zu befestigen. Diese Variante ist besonders für Heimwerker geeignet, da sie einfacher durchzuführen ist und keine speziellen Klebstoffe erfordert.
- Vollflächige Verklebung: Bei dieser Technik wird der Boden fest mit dem Untergrund verklebt. Aufgrund der Komplexität und der benötigten Fachkenntnisse empfehlen wir, diese Arbeit von Profis durchführen zu lassen.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns daher auf die schwimmende Verlegung, die problemlos selbst umgesetzt werden kann.
2. DIE VORBEREITUNG IST DAS A&O
Bevor es ans Verlegen geht, muss der Untergrund geprüft werden. Achte auf einen stabilen, ebenen und sauberen Untergrund. Kleinere Unebenheiten lassen sich mit Ausgleichsmasse beseitigen.
Wichtig: Alte Teppich- oder PVC-Beläge müssen restlos entfernt werden.
Unser Tipp: Den neuen Boden mindestens 48 Stunden im Raum lagern – so kann er sich akklimatisieren und an Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen. Ebenso ist eine für deinen Boden geeignete Trittschalldämmung von Bedeutung, denn sie reduziert den Gehschall und erhöht den Wohnkomfort.
3. MATERIAL UND WERKZEUG
Habe für die Verlegung deines Bodens alle nötigen Materialien und Werkzeuge griffbereit, um reibungslos arbeiten zu können. An Materialien benötigt man in erster Linie den gewünschten Bodenbelag sowie eine passende Trittschalldämmung – diese ist bei manchen Produkten sogar bereits integriert. Bei mineralischen Untergründen wie einem Estrich empfiehlt sich zusätzlich der Einsatz einer Dampfsperrfolie, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Ebenso wichtig sind Sockelleisten und Übergangsprofile zur sauberen Abdeckung der Ränder und Übergänge, sowie Verlegekeile, um gleichmäßige Dehnungsfugen zur Wand sicherzustellen.
Auch das passende Werkzeug ist entscheidend – nicht nur für ein gutes Ergebnis, sondern auch für deine Nerven. Dazu gehören ein Maßband und ein Bleistift für exakte Markierungen, eine Wasserwaage zur Kontrolle der Ebenheit, sowie ein Cutter oder eine Stichsäge zum Zuschneiden der Dielen. Für das exakte Verlegen empfiehlt sich zudem ein Schlagklotz und ein Zugeisen, mit denen die Dielen passgenau verbunden werden können. Für Aussparungen an Türrahmen oder Heizungsrohren kann in seltenen Fällen zusätzlich eine Bohrmaschine erforderlich sein.
Besonders wichtig: Bei vorhandener Fußbodenheizung muss darauf geachtet werden, dass sämtliche verwendeten Produkte und Materialien für den Einsatz auf beheizten Untergründen freigegeben sind.


4. SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG: SO GELINGT DIE DIY-BODEN-VERLEGUNG
Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung lässt sich dein neuer Boden effizient und sauber verlegen.
1. Untergrund überprüfen
Bevor du mit dem Verlegen beginnst, kontrolliere deinen Untergrund gründlich. Er muss eben, fest, trocken und frei von Staub oder Rückständen sein. Vorab sind natürlich die alten Bodenbeläge wie Teppich, PVC oder Kleberreste vollständig zu entfernen. Bei größeren Unebenheiten empfiehlt es sich, den Boden mit Ausgleichsmasse zu glätten.
2. Unterlage auslegen
Bei mineralischen Untergründen wie einem Estrich ist eine Dampfsperrfolie erforderlich, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern. Auf die Folie wird anschließend die Trittschalldämmung verlegt, die den Gehkomfort verbessert und die Geräuschentwicklung reduziert. Die einzelnen verlegten Bahnen sollten sich leicht überlappen und lückenlos verlegt werden.
3. Erste Reihe verlegen
Beginne in einer Raumecke und verlege die erste Dielenreihe mit der Federseite zur Wand. Achte darauf, dass die Dielen gerade ausgerichtet sind – eine exakt verlegte erste Reihe bildet das Fundament für ein sauberes Gesamtbild. Verwende Verlegekeile, um einen Wandabstand von etwa 1 cm einzuhalten. Diese Dehnungsfuge ist wichtig, damit sich der Boden bei Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen ausdehnen kann.
4. Weitere Reihen verlegen
Verlege die weiteren Reihen versetzt, um ein stabiles und ansprechendes Verlegemuster zu erzeugen (Stirnstoßversatz). Nutze einen Schlagklotz und ein Zugeisen, um die Dielen fugenlos miteinander zu verbinden, ohne das Klick-System zu beschädigen. Arbeite sorgfältig und achte darauf, dass keine Fugen sichtbar bleiben.
5. Letzte Reihe anpassen
Wenn du die letzte Reihe erreichst, misst du den verbleibenden Abstand zur Wand und schneidest die Dielen entsprechend zu – auch hier mit einer Dehnungsfuge von ca. 1 cm.
6. Übergänge & Aussparungen vorbereiten
Falls im Raum Türrahmen, Heizungsrohre oder andere Hindernisse vorhanden sind, müssen passende Aussparungen vorgenommen werden. Nutze hierfür eine Bohrmaschine oder Stichsäge. Türzargen kannst du eventuell unten kürzen, damit der Boden darunter geschoben werden kann – das wirkt optisch sauberer.
7. Sockelleisten und Übergangsprofile montieren
Nach der Fertigstellung entfernst du die Verlegekeile. Nun kannst du die Sockelleisten anbringen, die die Dehnungsfugen zur Wand verdecken. Auch Übergänge zu anderen Bodenbelägen (z. B. zu Fliesen oder Teppich) sollten mit passenden Profilen sauber abgeschlossen werden.


5. ZUSÄTZLICHE TIPPS FÜR EIN PERFEKTES ERGEBNIS
• Dehnungsfugen beachten: Achte stets auf ausreichend Platz zur Wand und zu festen Bauteilen. Ohne Fugen kann es bei Raumklima-Veränderungen zu Spannungen und Wellenbildung kommen.
• Sorgfältig messen: Nimm dir für jede Reihe Zeit zum Ausmessen – Ungenauigkeiten am Anfang summieren sich später.
• Richtige Verlegerichtung wählen: Verlege den Boden idealerweise in Längsrichtung zum Lichteinfall – das wirkt ruhiger und optisch harmonischer.
• Verschnitt einkalkulieren: Plane beim Materialeinkauf 5–10 % Verschnitt ein – besonders bei Räumen mit vielen Ecken und Kanten.
• Sicherheit geht vor: Trage bei Sägearbeiten immer geeignete Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und bei Bedarf auch Gehörschutz.
Mit diesen Tipps und dem passenden Werkzeug bist du bestens gerüstet für dein DIY-Bodenprojekt. Sollte doch einmal Unsicherheit bestehen, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Für weitere Fragen oder eine individuelle Beratung stehen wir dir in unseren Schauräumen in Neuhofen im Innkreis, Pasching und Rum bei Innsbruck gerne zur Verfügung. Viel Erfolg bei deinem Bodenprojekt!